Die verbreitete Ansicht, dass heißes Wasser die Reinigung der Hände unterstützt, konnte in einer experimentellen Studie in den USA nicht bestätigt werden. Die Temperatur des Wassers hatte keinen Einfluss auf die Beseitigung von Keimen. Auch antimikrobielle Zusätze in der Seife blieben ohne Vorteile. Hierüber informiert das ÄRZTEBLATT in einer aktuellen Pressemitteilung.

Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) verlangt von Nahrungsmittelbetrieben und Restaurants, dass die Temperatur in den Warmwasserleitungen mindestens 100 Grad Fahrenheit (38 Grad Celsius) warm ist. Dies soll die Händereinigung verbessern, die im Umgang mit Nahrungsmitteln Pflicht ist. Donald Schaffner von der Rutgers Universität in New Brunswick und Mitarbeiter haben jetzt in einem Experiment überprüft, ob diese Vorgabe notwendig ist.

Sie baten 20 Personen, sich die Hände mit Wasser zu waschen, das 15 Grad Celsius, 26 Grad Celsius oder 38 Grad Celsius warm ist. Vor dem Waschvorgang hatten die Forscher die Hände mit einem nicht pathogenen Stamm von E. coli infiziert. Nach dem Waschen wurden Abklatschproben im Labor untersucht.

Ergebnis: Die Temperatur des Wassers hatte keinen Einfluss auf die Effektivität des Waschvorgangs. Auch die Verwendung einer antimikrobiellen Seife (mit 1 Prozent Chlorxylenol) erzielte keine bessere Wirkung als eine konventionelle Seife. Wichtiger war, dass der Waschvorgang mindestens 20 Sekunden dauerte und dass die Personen die Hände gründlich reinigten. Dazu gehört, dass die Personen genügend Seife verwenden und die Handfläche, Handrücken, die Flächen zwischen den Fingern und um die Daumen einzeln säubern und am Ende nach dem Abspülen die Hände am besten mit einem Einmalhandtuch trocknen.

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