Weil es in Deutschland immer weniger Organspender gibt, müssen Krankenhäusern bei Patienten mit einer Organschwäche immer häufiger auf Übergangslösungen setzen. Hierüber berichtet das ÄRZTEBLATT in einer aktuellen Pressemitteilung.

Jedes zweite Kind, das in Deutschland etwa auf ein Spenderherz wartet, erhält inzwischen ein externes Kunstherz, das ihm hilft zu überleben, bis ein Spenderherz verfügbar ist, wie die Medizinische Hochschule Hannover heute mitteilte. Das externe Kunstherz ist rund 90 Kilo schwer, so groß wie ein Einkaufswagen und hilft schwachen Herzen, Blut durch die Körper zu pumpen. Weil das Kunstherz aber so groß ist und Infektionsgefahr besteht, müssen betroffene Kinder oft monatelang in der Intensivstation im Krankenhaus liegen.

Laut dem Direktor der MHH-Klinik für Herzchirurgie, Axel Haverich, gibt es folgende Gründe dafür, dass es in Deutschland weniger Organspender gibt: Viele Leute haben nach mehreren Transplantationsskandalen Angst, sich bei einem Hirntod Organe entnehmen zu lassen. Außerdem sterben weniger Leute im Verkehr und damit gibt es weniger Hirntote, die für eine Organspende infrage kommen. Schließlich meldeten viele Krankenhäuser nicht, wenn sie einen potenziellen Organspender hätten, da sie für eine Organentnahme kaum Geld erhielten, sagte Haverich.

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