Wer im Beruf ständig an der persönlichen Leistungsgrenze arbeitet, leidet häufiger unter psychosomatischen Beschwerden, wie Müdigkeit, Erschöpfung oder Reiz­barkeit. Außerdem berichten die Betroffenen vermehrt über Muskel­-Skelett­-Beschwerden, wie Schmerzen im Schulter­ und Nackenbereich. Das geht aus einem neuen Faktenblatt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hervor.

Danach arbeiten rund 16 Prozent der abhängig Beschäftigten häufig an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. 74 Prozent dieser Personen empfinden dies als Belastung. In den Pflegeberufen liegen die Anteile noch höher: Dort arbeiten laut der BAuA rund 30 Prozent der Beschäftigten häufig an der Grenze der eigenen Leistungsfähigkeit und 85 Prozent von ihnen fühlen sich dadurch belastet.
Psyche betroffen

Die Belastung, die sich aus der beruflichen Tätigkeit ergibt, kann sich auf psychisch-emotionale und auf körperliche Faktoren beziehen: Wer in einem Pflegeberuf häufig an der Leistungsgrenze arbeitet, ist laut der BAuA fast doppelt so häufig gefühlsmäßig belastet (57 Prozent) im Vergleich zu Pflegern, die nicht häufig an der Leistungsgrenze arbeiten (30 Prozent).

Außerdem berichten 82 Prozent der Pflegekräfte, häufig schwere Lasten heben oder tragen zu müssen. Bei den übrigen abhängig Beschäftigten berichten dies nur 40 Prozent. „Deshalb sollte gerade in Berufen mit besonders hohen psychischen und körperlichen Anforderungen, wie etwa in der Pflege, die Gestaltung guter Arbeitsbedingungen in den Mittelpunkt rücken“, fordern die BAuA-Autoren.

Führungskräfte sollten geeignete Maßnahmen ergreifen, indem sie beispielsweise mehr Personal einplanen, realistische Ziele vereinbaren und Fort- und Weiterbildungen anbieten. Auch neue Technologien sollten daraufhin beurteilt werden, ob sie den Arbeitsalltag der Beschäftigten erleichtern können.

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