Die Helmpflicht für Radfahrer, die im Juli 1990 zunächst im Staat Victoria und in den beiden folgenden Jahren in ganz Australien eingeführt wurde, hat zu einem deutlichen Rückgang der tödlichen Unfälle von Radfahrern geführt. Über dieses Ergebnis einer Studie berichtet das ÄRZTEBLATT in einer aktuellen Pressemitteilung.

Die Helmpflicht für Radfahrer ist auch in Australien umstritten. Ihre Gegner behaupten, dass die Helmpflicht das Radfahren so unattraktiv macht, dass es nur deshalb zum Rückgang von tödlichen Unfällen kommt, weil weniger Menschen mit dem Fahrrad unterwegs sind. Diese Annahme trifft allerdings nicht zu.

Der Anteil der Menschen, die mit dem Rad zur Arbeit fahren, ist zumindest in Sydney gestiegen. Dass die Zahl der tödlichen Unfälle von Radfahrern zurückgegangen ist, kann auch nicht auf die guten Radwege zurückgeführt werden. Der Däne Thomas Andersen, der bei einer Weltreise in 25 Ländern mehr als 30.000 km auf dem Rad zurückgelegt hat, bezeichnete Sydney (vor Hongkong, Delhi und Moskau) als weltweit schlimmste Stadt für Radfahrer.

Gleichzeitig gehört Sydney zu den ersten Städten, die eine Helmpflicht für Radfahrer eingeführt haben. Um die Auswirkungen zu untersuchen, hat Jake Olivier von der Universität von Sydney eine sogenannte „Interrupted time series“-Analyse für die Jahre 1971 bis 2016 durchgeführt.

Unmittelbar nach Einführung der Helmpflicht kam es zu einer Verringerung der tödlichen Fahrradunfälle um 49,4 pro Jahr. Dies bedeutet, dass in Australien von 1990 bis 2016 schätzungsweise 1.332 weniger Radfahrer im Straßenverkehr ums Leben kamen.

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