Es gibt viele Arzneistoffe, mit denen ein zu hoher Blutdruck gesenkt werden kann. Allerdings ist nicht jeder Wirkstoff ist für jeden geeignet. Doch wie entscheiden sich Ärzte für oder gegen ein spezifisches Hochdruckmedikament oder für eine Wirkstoffkombination? Hierüber informiert aponet.de, das offizielle Gesundheitsportal der deutschen ApothekerInnen, in einer Pressemitteilung.

Nicht jede Substanz ist für jeden Patienten gleich gut geeignet“, erläutert Prof. Dr. Thomas von der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf in einem aktuellen Beitrag für die Herzstiftungs-Zeitschrift „HERZ heute“ über Blutdrucksenker. Bei den meisten Patienten lasse sich hoher Blutdruck mit der Kombination zweier Wirkstoffe der ersten Wahl einfach und nebenwirkungsarm in einen gesunden Bereich senken, so der Experte.

So wählen Ärzte den Blutdrucksenker aus
Wie entscheiden sich Ärzte für oder gegen ein spezifisches Hochdruckmedikament oder für eine Wirkstoffkombination? Wichtig ist zunächst, ob „nur“ ein Bluthochdruck vorliegt (isolierte Hypertonie) oder ob weitere Erkrankungen bestehen. In ersterem Fall wird heute häufig eine Kombination aus einem Kalziumkanal-Blocker und einem ACE-Hemmer oder AT-Blocker eingesetzt. Bestehen weitere Erkrankungen oder zum Beispiel eine Schwangerschaft, richtet sich die Auswahl entsprechend danach. Hat dieser Mensch gerade einen Herzinfarkt überstanden? Bestehen Herzrhythmusstörungen, ein Diabetes mellitus oder eine Gefäßkrankheit? Müssen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beachtet werden? All diese Überlegungen beeinflussen die Wahl sowie die Dosierung der infrage kommenden Wirkstoffe.

So sind zum Beispiel Betablocker bei isolierter Hypertonie zwar nicht mehr Mittel der ersten Wahl: „Bei Patienten mit Herzschwäche oder nach einem Herzinfarkt jedoch sind sie weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Standardtherapie“, erläutert Professor Eschenhagen. Manche Medikamente haben außerdem Zusatzeffekte, die im Einzelfall nützen. So können Männer mit vergrößerter Prostata doppelt von einem Alpha-Blocker profitieren: der Blutdruck wird gesenkt und der Entleerung der Harnblase wird erleichtert.

Zur Pressemitteilung