In einigen Gebieten Ostdeutschland verdienen vollzeitbeschäftige Frauen mehr als Männer. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Doch diese Gebiete stellen insoweit Ausnahmen dar.

Laut der Studie verdienen in Cottbus vollzeitbeschäftigte Frauen rund vier Prozent mehr als die Männer. Auch in Frankfurt/Oder, Dessau-Roßlau und Schwerin liegen sie in puncto Gehalt im Schnitt vorne. Im bundesweiten Durchschnitt erhalten dagegen vollzeitbeschäftigte Männer rund 21 Prozent mehr Lohn oder Gehalt.

Generell ist es nach wie vor so, dass Frauen wesentlich häufiger als Männer ihre Erwerbstätigkeit für Kindererziehung und Familienphasen unterbrechen. Lohnabschläge sind meist die Folge. Hinzu kommt, dass Frauen häufig in Bereichen arbeiten, die mit einem geringeren Verdienst und flacheren Karriereverläufen verbunden sind. Viele Frauen sind in Kleinbetrieben tätig und profitieren damit nicht im gleichen Ausmaß wie Männer von den im Durchschnitt höheren Löhnen in Großbetrieben.

Insgesamt gibt es regional starke Unterschiede. Im Bodenseekreis, in Ingolstadt oder im Landkreis Dingolfing-Landau verdienen vollzeitbeschäftigte Frauen beispielsweise rund 40 Prozent weniger als Männer. Das liegt daran, so die Experten vom IAB, dass diese Regionen Großbetriebe haben, die vor allem Männern gut bezahlte Jobs in Produktion, Fertigung und Forschung anbieten. In Ostdeutschland bietet dagegen der öffentliche Dienst den Frauen häufig attraktive Verdienstmöglichkeiten. Während rund ein Fünftel der Frauen in Cottbus im öffentlichen Dienst tätig sind, arbeiten Männer dort überdurchschnittlich häufig in der Zeitarbeitsbranche. Es gibt relativ wenig Stellen für Männer in der Industrie.

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