Acht Videocalls am Tag – das ist der Durchschnitt, auf den zurzeit jemand kommt, der beruflich auf diesem Kommunikationsweg erreichbar sein muss. Diese Zahl ergibt sich aus einer Befragung, über die der Branchenverband bitkom in einer Pressemitteilung berichtet.
Seit rund einem Jahr arbeiten viele Menschen in Deutschland ganz oder teilweise im Homeoffice, Geschäftsreisen entfallen, Videokonferenzen ersetzen Meetings im Büro. Wer beruflich per Videocall erreichbar sein muss, macht derzeit acht solcher Anrufe am Tag. Sieben davon sind beruflich veranlasst, einer erfolgt rein privat. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter 1.003 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren, die im Januar 2021 durchgeführt wurde. Demnach hat ein Drittel derjenigen, die beruflich Videoanrufe tätigen (33 Prozent), einen bis fünf dienstliche Videocalls pro Tag, ein gutes weiteres Drittel (29 Prozent) dagegen sogar zwischen fünf und zehn. 27 Prozent machen sogar mehr als zehn Videoanrufe täglich. Insgesamt geben 33 Prozent der berufstätigen Internetnutzer an, dienstlich Videoanrufe zu tätigen. Die große Mehrheit von ihnen (77 Prozent) tut dies seit Beginn der Pandemie häufiger als zuvor.
Dabei geht es bei vielen deutlich weniger formell zu als früher im Büro: Jeder Dritte, der im Homeoffice Videoanrufe tätigt, trägt dabei mitunter in Jogginghose (35 Prozent). Jeder Sechste (17 Prozent) lässt ab und an sogar seine Schlafanzughose an. Die verbreitete Annahme, die Menschen säßen oben im Hemd und unten in der Unterhose vor der Kamera, ist jedoch ein Gerücht. Lediglich vier Prozent geben dies in der Umfrage an. Den allermeisten ist wichtig, bei Videocalls auch optisch einen guten Eindruck zu machen: 73 Prozent achten auf einen aufgeräumten Hintergrund, wobei dies auf 78 Prozent der Frauen und 69 Prozent der Männer zutrifft. Zwei Dritteln (64 Prozent) ist außerdem wichtig, persönlich möglichst gut auszusehen. Dies trifft auf 69 Prozent der Frauen und 60 Prozent der Männer zu. Mehr als jeder Zweite (53 Prozent) zieht sich für Videokonferenzen auch im Homeoffice bewusst schick an (Frauen 63 Prozent, Männer 46 Prozent). Jeder Vierte (25 Prozent) vermeidet bewusst Einblicke in die Privatwohnung, indem er ein Hintergrundfoto oder einen Filter benutzt.