Auch im Laufe dieses Jahres wurden und werden einige Branchenmindestlöhne angehoben. Arbeitgeber sollten darauf achten, ihre betroffenen Mitarbeiter stets nach den aktuellen Mindestlöhnen abzurechnen. Andernfalls drohen Nachzahlungen und manchmal sogar Strafen.

Seit dem 1. Januar 2019 beträgt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland 9,19 Euro. Neben diesem gibt es Branchenmindestlöhne. Sie werden von Gewerkschaften und Arbeitgebern in einem Tarifvertrag ausgehandelt und von der Politik für allgemein verbindlich erklärt. Die Branchenmindestlöhne können regional unterschiedlich hoch ausfallen und werden manchmal auch unterjährig angepasst.

So steigt ab dem 1. Juni 2019 der bundesweit gültige Mindestlohn für die Beschäftigten im Gerüstbauerhandwerk von 11,35 Euro auf 11,88 Euro.

Im Maler- und Lackiererhandwerkt stieg der Mindestlohn für ungelernte Arbeitnehmer bundesweit bereits zum 1. Mai 2019 und zwar von 10,60 Euro auf 10,85 Euro. Für gelernte Arbeitnehmer (Gesellen) wird regional unterschieden. Hier liegt der Mindestlohn in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen seither bei 12,95 Euro (vorher 12,40 Euro). Anders sieht es dagegen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein aus. Dort liegt dieser Mindestlohn bereits seit Mai 2018 unverändert bei 13,30 Euro.

Auch in der Zeitarbeitsbranche (Lohnuntergrenze nach § 3a Arbeitnehmerüberlassungsgesetz) gelten regionale Unterschiede. So wurde der Mindestlohn in Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein zum 1. April 2019 von 9,49 Euro auf 9,79 Euro angehoben. Zum 1. Oktober gibt es dann eine Anpassung auf 9,96 Euro. Anders ist es in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Dort erfolgte die letzte Anhebung zum 1. Januar 2019. Der seither gültige Mindestlohn von 9,49 Euro steigt ab dem 1. Oktober 2019 auf 9,66 Euro.

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