Die Minijob-Zentrale der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (KBS) feiert in diesem Jahr ihren fünfzehnten Geburtstag. Seit April 2003 ist sie die für ganz Deutschland zuständige Einzugs- und Meldestelle für alle Minijobs. „Mit Hilfe der neuen Regelungen für diese Beschäftigungen und der Zentrierung des Melde- und Beitragswesens auf eine einzige Stelle wurde im Jahre 2003 ein wesentlicher Beitrag zur Vereinfachung und Entbürokratisierung geleistet“, resümiert Heinz-Günter Held, Direktor der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See.

Rund 2,2 Millionen Arbeitgeber müssen nur noch mit einer einzigen Stelle abrechnen und nicht wie früher mit mehr als 350 Krankenkassen und rund 700 Finanzämtern. Seit 2006 übernimmt die Minijob-Zentrale auch die Anmeldung zur gesetzlichen Unfallversicherung für Minijobs in Privathaushalten. Mit circa 1.700 Mitarbeitern und rund 160 Milliarden Euro eingezogenen Beiträgen in den vergangenen 15 Jahren ist sie die größte Einzugsstelle in Deutschland.

Die Arbeit der Minijob-Zentrale verteilt sich auf die Standorte Essen, Gelsenkirchen und Cottbus. Das Finanz- und Logistik-Zentrum ist in Essen untergebracht. Darüber hinaus ist in den drei Städten das sogenannte Back-Office angesiedelt, das für die Betreuung des Meldeverfahrens und die Beitragsabrechnung sowie den Pauschalsteuereinzug für geringfügig Beschäftigte zuständig ist. In Cottbus befindet sich außerdem das Service-Center der Minijob-Zentrale. Hier werden Arbeitnehmer und Arbeitgeber in allen Fragen rund um die Minijobs kompetent telefonisch beraten. Pro Jahr erreichen das Service-Center mehr als zwei Millionen Anfragen. Die Internet-Seite der Minijob-Zentrale wurde im vergangenen Jahr rund 4 Millionen mal aufgerufen.

Seit der Errichtung der Minijob-Zentrale liegt die Zahl der gemeldeten Minijobber im gewerblichen Bereich kontinuierlich auf einem Niveau. Im gewerblichen Bereich waren zum Start der Minijob-Zentrale rund 6,8 Millionen Minijobber angemeldet. Aktuell gibt es in Deutschland etwa 6,7 Millionen Minijobber im gewerblichen Bereich. Deutlich angestiegen ist die Zahl der Minijobber in Privathaushalten. Ausgegangen von anfangs 102.907 gemeldeten Minijobbern in Privathaushalten hat sich die Zahl bis heute fast verdreifacht (305.158).

Darüber hinaus konnte die Schwarzarbeit belegbar eingedämmt werden. Die Bedeutung der Minijobs als Instrument moderner Beschäftigungsformen hat deutlich zugenommen. Die in der öffentlichen Diskussion stehende Frage, ob sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse durch Minijobs substituiert werden, kann nach dem Leiter der Minijob-Zentrale, Dr. Erik Thomsen, grundsätzlich verneint werden. „Die Entwicklung der Minijobs verläuft im Wesentlichen parallel zur Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Stellen, das heißt, wenn Arbeitsplätze entstehen, dann sowohl im Minijob-Bereich als auch im sozialversicherungspflichtigen Bereich.“