Die Bundesregierung verbessert den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet und in den sozialen Medien. Unter anderem werden Anbieter künftig verpflichtet, Minderjährige vor Mobbing, sexueller Belästigung oder Kostenfallen zu bewahren.

Zum Hintergrund: Die starke Nutzung des Internets und der sozialen Medien werden von den bisherigen Gesetzen zum Jugendschutz nicht mehr angemessen erfasst. Umso wichtiger sind zeitgemäße Regelungen, die Kinder und Jugendliche vor den Risiken in der digitalen Welt schützen.

Was soll mit den Änderungen erreicht werden?
Bei den Änderungen geht es um einen zeitgemäßen Jugendmedienschutz. Mit ihm sollen Risiken für Kinder und Jugendliche im Internet begegnet werden. Sie sollen insbesondere vor gefährdenden Inhalten geschützt werden. Darüber hinaus ist es Ziel, den Schutz der Persönlichkeitsrechte von Kindern und Jugendlichen und ihrer personenbezogenen Daten zu gewährleisten. Außerdem gilt es, die Medienkompetenz von jungen Leuten zu stärken. Kindern und Jugendlichen muss eine möglichst unbeschwerte Teilnahme an den für sie relevanten Medien ermöglicht werden. Zudem soll Eltern, Fachkräften und den Kindern und Jugendlichen selbst verstärkt Orientierung gegeben werden.

Wie viel Zeit verbringen Kinder und Jugendliche im Internet?
Die Nutzungsdauer schwankt je nach Altersgruppe. Bei den Zwölf- bis 13-Jährigen sind es im Schnitt pro Tag etwas mehr als zweieinhalb Stunden. Die 16- bis 17-Jährigen verbringen etwa vier Stunden täglich im Internet. Besondere Bedeutung haben die digitale Kommunikation und der Konsum von Videos. An erster Stelle der regelmäßigen ausgeübten Tätigkeiten steht die Recherche über Suchmaschinen (65 Prozent), gefolgt vom Verschicken von Whatsapp-Nachrichten (62 Prozent) und dem Anschauen von YouTube-Videos (56 Prozent).

Welche Erfahrungen machen Minderjährige im Netz?
41 Prozent der Zehn- bis 18-Jährigen haben bereits negative Erfahrungen im Internet gemacht. Beleidigungen, Hasskommentare und systematisches Mobbing zählen für mehr als ein Drittel der Jugendlichen zu den größten Risiken. Cybermobbing ist ein zunehmendes Problem. Am stärksten sind Jugendliche im Alter von 15 bis 16 Jahren betroffen. Aber auch jedes zwanzigste Kind im Alter von neun bis zehn Jahren fühlte sich bereits online bedroht, lächerlich gemacht oder bloßgestellt. Auch sexuell motivierte Belästigungen und Übergriffe sind bekannte Risiken. Das gilt vor allem bei Social-Media-Angeboten und Online-Spielen mit Chat-Funktion.

Auch Eltern stellt die Internetnutzung ihrer Kinder vor große Herausforderungen. Über 40 Prozent der Eltern mit Kindern bis zwölf Jahre befürchten, dass ihr Kind mit verstörenden oder beängstigenden Inhalten in Berührung kommt. Das Risiko, dass ihr Kind selbst zu viele persönliche Daten öffentlich machen könnte, sehen vor allem Eltern von Elf- bis 12-Jährigen und von 15- bis 16-Jährigen. Dass ihr Kind mit nicht vertrauenswürdigen Personen in Kontakt kommen könnte, macht besonders Eltern von Heranwachsenden zwischen elf und 14 Jahren Sorge.

Zur Pressemitteilung