Der Beitrag zur Pflegeversicherung soll zum 1. Januar 2019 um 0,3 Prozentpunkte steigen. Das erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Mitte Juni in Berlin. Der Grund dafür sei ein Defizit in der gesetzlichen Pflegeversicherung von derzeit etwa drei Milliarden Euro.

Dieses Defizit wiederum habe verschiedene Ursachen, hieß es aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG). So gebe es mehr Pflegebedürftige als ursprünglich angenommen. Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung habe bei seinen Begutachtungen zum einen mehr Menschen als pflegebedürftig eingestuft und diese Menschen zum andern in höhere Pflegegrade gruppiert als bei der Kalkulation der Ausgaben durch die Pflegestärkungsgesetze in der vergangenen Legislaturperiode vom BMG erwartet worden war.

Zudem habe es überproportionale Ausgabensteigerungen bei ambulanten Leistungen gegeben, insbesondere bei Entlastungsleistungen sowie in der Tages- und Nachtpflege. Betreuungs- und Entlastungsleistungen sollen die pflegenden Angehörigen zum Beispiel bei der hauswirtschaftlichen Versorgung oder bei der Organisation des Pflegealltags unterstützen. Unter Tages- oder Nachtpflege versteht man die zeitweise Betreuung in einer stationären Einrichtung. Schließlich trugen auch höhere Sozialleistungen für Pflegepersonen zu den gestiegenen Ausgaben bei.