Der Konsum einer nikotinhaltigen E-Zigarette führte in einer Studie zum vorübergehenden Anstieg von systolischem Blutdruck und Herzfrequenz, die länger anhielten als nach dem Rauchen einer konventionellen Zigarette. Hierüber berichtet das ÄRZTEBLATT in einer aktuellen Pressemitteilung.

E-Zigaretten gelten als gesundheitlich nicht so bedenklich, da sie keinen Tabak verbrennen und die Lungen nicht den zahllosen im Rauch enthaltenen Karzinogenen aussetzen. Dies mag für die Gefahr von Krebserkrankungen zutreffen. Raucher haben jedoch auch ein erhöhtes Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die nicht (allein) mit den Schadstoffen im Rauch, sondern auch mit dem Nikotin in Verbindung gebracht werden. Die Zufuhr von Nikotin ist jedoch für die meisten Menschen die Motivation für den Griff zur E-Zigarette.

Klaas Franzen vom Campus Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein hat die Auswirkungen von E-Zigaretten und konventionellen Zigaretten in einer randomisierten Cross-Over-Studie untersucht. Die 15 gesunden Probanden wurden auf drei Gruppen verteilt, in denen sie den Rauch einer konventionellen Zigarette oder den Dampf einer E-Zigarette inhalierten. Die E-Zigaretten enthielten in einer Gruppe 24 mg/ml Nikotin, in der anderen Gruppe waren sie nikotinfrei.

Wie erwartet, kam es nach dem Rauchen der konventionellen Zigaretten zu einem Anstieg des systolischen Blutdrucks, der über 15 Minuten anhielt. Doch auch das Nikotin in der E-Zigarette verfehlte seine Wirkung nicht. Es kam ebenfalls zu einem Anstieg des systolischen Blutdrucks, der sogar über 45 Minuten anhielt, während die nikotinfreie E-Zigarette keine Auswirkung auf den Blutdruck hatte.
Die Nikotinzufuhr erhöhte auch die Herzfrequenz. Nach der konventionellen Zigarette war der Puls über 30 Minuten erhöht. Nach der Inhalation des Liquids aus der E-Zigarette hielt die Beschleunigung über 45 Minuten an.

Die Ergebnisse lassen sich durch eine effektivere Zufuhr von Nikotin durch E-Ziga¬retten erklären. Da der Anstieg von systolischem Blutdruck und Herzfrequenz, die auf eine temporäre Versteifung der Arterienwände zurückgeführt werden, ein möglicher Auslöser für eine beschleunigte Atherosklerose ist, könnte nach Ansicht von Franzen auch die Konsumenten von E-Zigaretten nicht frei von diesem Risiko sein.

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